Komposition
Ich hatte einen Traum vor Jahren:
In einem uralten, großen Gewölbekeller war nichts als eine schwere Truhe, angefüllt mit Notenblättern. „Au fein“, habe ich gedacht, „lauter neues Notenmaterial! Mal sehen, was für mich dabei ist“. Aber die Blätter waren alle weiß, nichts als Notenlinien und eine stumme Aufforderung an mich, sie selbst mit Noten zu füllen.
Komponieren kostet richtig viel Zeit und ich war mit Musikunterricht und Familie schon gut ausgelastet. Dennoch, die Stunde jeden Morgen, die dem „Hören nach innen und aufschreiben“ gehört, ist mir sehr kostbar geworden: danach läuft alles andere wie von selbst.
Ich komponiere gerne Lieder, wenn ich einen Text finde, der mich versteht und mir Mut macht für die vielfältigen familiären und beruflichen Situationen.
Es geht aber auch ohne Worte: eine Melodie, die nicht mehr aus dem Kopf geht, oder auch mal ein Hexenschuss, der erst nach seiner musikalischen Erforschung ganz vergeht.
Sehr viel Freude habe ich am Zusammenspiel von Musik und Bewegung. Oftmals schreibe ich Musik auf, die ich beim Tanzen kennen gelernt habe und komponiere einen Satz dazu für das Orchester meiner Schülerinnen und Schüler.
Die Grundlage bildet die spirituelle Ebene: Pastorin Drape-Müller hat es im Vorwort zu meinem Liederheft so ausgedrückt:
„Bei der Entfaltung, dem Singen oder Musizieren der Lieder von
Eva-Maria Opahle erfahre ich Gebet neu als positive, stärkende Einrede, die nachklingen und Resonanz hervorrufen kann.“